10.260 m²
Grundstück
Georg-Schwarz-Straße 185
04179 Leipzig
6.800.000 €
Kaufpreis
Maklercourtage
Ja
Guus Vreeburg, Kunst- und Architekturhistoriker aus Rotterdam und Daniel Kipp, Historiker aus Amsterdam hatten am 13.08.2016 zu einem Vortrag über Geschichten des Industriegebäudes Georg-Schwarz-Straße 185 eingeladen. In der Vergangenheit hatten die (Architektur-) Historiker aus Rotterdam und Amsterdam - im Rahmen des Künstlerprojekts IPIHAN#6 (siehe: www.ipihan.com) versucht, einiges über die früheren Benutzer des Gebäudes herauszufinden. Es wurde 1910 für die OMEGA Leipiziger Metallfadenlampenfabrik’
(auch: OMEGA - Metallfaden und Glühlampen’) gebaut. Ab 1929 wurde es in Gebrauch genommen von der famosen Leipziger Firma ’Hoh & Hahne’ (gegründet 1899), die damals unter der Warenmarke HOHLUX’ fotomechanische Apparate und Hilfsmittel, u.a. Reproduktionskameras und Chemikalien von weltweiter Spitzenklasse produzierte. Nach dem
Zweiten Weltkrieg arbeitete die Hoh & Hahne noch ein Paar Jahre für die Jena Technische Dienst’ an einer “Transportable Chemigrafie”, bevor sie teilweise in die BRD umsiedelte, teilweise verblieb sie als VEB Reprotechnik’ (später als Teil der VEB Polygraph’). Auf deren Maschinen wurden in den 80-er Jahren 50% der Einkaufstüten der USA gedruckt. Seit Anfang der 90-er Jahre, als die VEB aufgelöst wurde, stand das Gebäude leer - bis es durch die IPIHAN-Künstler wachgeküßt wurde. Im Verlauf konnten natürlich nicht alle Geschichten bis ins Detail erforscht werden aber es ist doch interessantes Material aufgetaucht, unter anderem auch sehr schöne technische Zeichnungen aus der Ruine die eine Idee geben von dem Silicon Valley’-artigem Charakter, die die damaligen Aktivitäten im Gebäude gehabt haben müssen. Heute ist das Denkmalgeschützte Objekt unter der Nr. 09298615 in der Kulturdenkmalsliste erfasst und die Stadt Leipzig, wie auch das Land Sachsen, sind bereit, die Entwicklung dieser Solitärimmobilie großzü-
gig zu unterstützen. Erste Kontakte dazu wurden bereits vom jetzigen Eigentümer aufgenommen. Derzeit arbeitet die Stadt an der Aufstellung
des B-Plans 452 - Bahnbogen Leutzsch -, der in der Umsetzung zu einer weiteren Aufwertung des Objektes und des Standortes beitragen
wird. Das Bestandgebäude entspricht heute einem Rohbau und bietet auf 6 großzügigen Etagen viel Freiraum für Entwickler, Querdenker und
Liebhaber der Industriearchitektur. Aktuell erfreut sich das Haus einem großen Zuspruch in der Gemeinde der Sprayer. Hinter dem Gebäude sprießt das Grün und gibt ungern einen Blick auf das Gebäude frei. Die Nutzungsmöglichkeiten im gewerblichen Bereich sind groß - Werkstatt, Ausstellung, Büro oder Atelier - der Eigentümer kann hier wählen. Auf dem restlichen Grundstück besteht zudem die Möglichkeit einer weiteren gewerblichen Bebauung. Vom Rechnezentrum, über Lagerboxen bis hin zum neuen start-up-Standort ist hier vieles möglich. Gesucht ist ein Investor mit Visionen, der als Prinz dieses Leipziger Dornröschen aus seinem Schlaf erweckt.
Lage:
Es vebindet den aufstrebenden Stadtteil Lindenau mit dem Stadtteil Leutzsch und Böhlitz Ehrenberg. Die S-Bahn Haltestelle wurde direkt an dieses Objekt verlegt, sodaß Arbeitnehmer Kunden oder Besucher
direkt vom Hauptbahnhof zu diesem Objekt gelangen. Die angrenzenden Stadtteile Leutzsch und Böhlitz Ehrenberg sind beliebte Wohngegenden und bieten eine hohe Wohnqualität. Auch mit dem Fahrrad ist das Objekt aus allen Himmelsrichtungen sehr gut zu erreichen, besonders die Anfahrt durch den Auenwald ist immer wieder ein Erlebnis. Das Objekt befindet sich im B-Plangebiet 452, welchen die Stadt Leipzig derzeit erarbeitet. Bis 2030 soll die vor dem Objekt liegende Georg-Schwarz-Brücke grundhaft erneuert werden und bildet dann einen der größten Verkehrsknotenpunkte in Leipzig.
Sonstige Angaben:
Auf dem Gelände können Sie ergänzende Neubauten erstellen und somit den Altbau und den notwendigen Neubau harmonieren lassen. Zum Bestand von 5.990 m2 BGF ist somit bei einer GRZ von 0,4 eine zusätzliche BGF von 16.189 m2 möglich. Nach Auskunft des Stadtplanungsamtes ist in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung auch eine GRZ von bis zu 0,6 vorstellbar. Das Grundstück ist im Altlastenkataster vermerkt. Nach Auskunft des Eigentümers ist eine Förderung der Sanierung in erheblicher Höhe möglich. Diesbezüglich bestehen auch unterstützende Stellungnahmen von Fraktionen des Stadtrates Leipzig. Erste Ideen zu einem neuen Bildungscampus für die Ortsteile sind gescheitert. Die Stadt Leipzig hat versucht das Objekt zu erwerben und zu entwickeln, ist am Ende aber durch fehlende Finanzmittel gescheitert.
Anbieterinformationen