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    Zwölf Großtransaktionen treiben den Logistikinvestmentmarkt voran


    FRANKFURT, 18. Juli 2024 – Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt setzt sich im ersten
    Halbjahr 2024 deutlich vom Vorjahr ab: Mit 3,4 Milliarden Euro wurde der Wert zur Jahresmitte 2023 um
    kräftige 59 Prozent übertroffen. Verantwortlich sind die beiden ersten Quartale des laufenden Jahres mit
    jeweils 1,7 Milliarden Euro zu gleichen Teilen. Zwar wurde der fünfjährige Halbjahresschnitt um sechs
    Prozent verfehlt, das zehnjährige Pendant jedoch um sieben Prozent übertroffen. Nachdem Logistik im
    ersten Quartal noch den Spitzenplatz unter den Assetklassen am Immobilieninvestmentmarkt innehatte,
    rückt nun Wohnen an erste Stelle (24 Prozent), jedoch dicht gefolgt von Logistik (22 Prozent). Auf Büros
    entfallen 19 und auf Einzelhandel 16 Prozent.

    Auffällig ist der enorme Anstieg an Großtransaktionen am Logistikmarkt: Während im Vorjahreszeitraum
    lediglich zwei Deals von mehr als 100 Millionen Euro gezählt wurden, waren es bis zur Jahresmitte 2024
    bereits zwölf Transaktionen, die ebenfalls zu gleichen Teilen in den Quartalen abgeschlossen wurden. So ist
    auch trotz des gestiegenen Transaktionsvolumens die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 auf 107
    gesunkene Anzahl an Deals zu erklären. Dementsprechend hat sich aber die durchschnittliche Dealgröße
    von 18 auf 32 Millionen Euro fast verdoppelt.

    „Der Logistikmarkt hat sich im ersten Halbjahr zwar wie erwartet gut entwickelt, die späte Zinsentscheidung
    der Europäischen Zentralbank erst im Juni hat jedoch für eine Verzögerung gesorgt. Er bietet damit aber
    eine ordentliche Grundlage für eine noch stärkere zweite Jahreshälfte“, sagt Diana Schumann, Co-Head of
    Industrial & Logistics Investment JLL Germany. „Für das Gesamtjahr erwarten wir ein Transaktionsvolumen
    von acht Milliarden Euro, da die Anzahl der Produkte auf dem Markt gestiegen ist und sich darunter auch
    mehrere Portfolios befinden, die für ein größeres Volumen sorgen werden. Gleichzeitig hat die
    Kaufbereitschaft noch stärker zugenommen als erwartet.

    Dominic Thoma, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany, erklärt die gestiegene Anzahl
    der Angebote: „Bereits seit Jahresbeginn haben wir die Evidenz, dass die Bodenbildung im
    Logistikinvestmentmarkt abgeschlossen ist. Eigentümer waren zu dieser Zeit allerdings teilweise noch
    skeptisch und hielten ihre Produkte zurück. Die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni gab
    ihnen dann die ausreichende Sicherheit, ihre Objekte an den Markt zu bringen. Eine Objektschwemme ist
    zum Glück ausgeblieben, der Markt befindet sich aufgrund einer ebenfalls gestiegenen
    Investitionsbereitschaft weiterhin in einem Nachfrageüberhang. Dies führt wieder zu ersten
    Kaufpreissteigerungen in den Verkaufsprozessen und hilft dem Markt, zu der Stärke der Vorjahre
    zurückzukehren.“

    Die beiden größten Transaktionen des ersten Halbjahres fanden im zweiten Quartal statt: Der Investor
    Branicks verkaufte ein Portfolio an den Entwickler und Bestandshalter P3, während der schweizerische
    Investor Stoneweg von der australischen Cromwell Property Group ihre Fondsmanagementplattform
    übernahm und damit auch ihre Co-Investments. Aus dem ersten Quartal stammt ein Joint Venture des
    Logistikimmobilienentwicklers VGP und der Fondsgesellschaft Areim. Die Investmentgesellschaft Clarion
    Partners Europe hat zudem ein weiteres Logistikimmobilienportfolio von Blackstone erworben, darunter
    sechs Objekte in Deutschland.

    Core-Transaktionen bleiben rar

    Mit 61 Prozent entfällt der Großteil der Investments auf Core-plus-Objekte, während Core-Immobilien
    17 Prozent ausmachen. 14 Prozent sind opportunistische Transaktionen, bei neun Prozent handelt es sich
    um Value-add-Objekte. „Entwicklungen von Logistikimmobilien werden weiterhin von einer geringen
    Grundstücksverfügbarkeit, hohen Baukosten und Finanzierungskonditionen geprägt. Das führt zu einem
    kleineren Anteil spekulativer Entwicklungen, die zudem auf einen leichten Rückgang der Nutzernachfrage in
    bestimmten Regionen und Branchen treffen. Die Bauaktivität dürfte daher zunächst verhaltener bleiben und
    zu einer Lücke an ESG-konformem Neubauprodukt führen, welches für das zurzeit besonders liquide CoreKapital von Interesse ist“, so Schumann.

    Doch nicht nur erfahrene Logistikinvestoren blicken auf Projektentwicklungen: „Große Fondsmanager treiben
    die Diversifizierung ihrer Portfolios voran: Spezialisten aus den Assetklassen Büro, Handel und Living mit
    ihren segmenteigenen Herausforderungen wollen an Sicherheit zugewinnen, wozu Logistikinvestments einen
    entscheidenden Anteil beitragen können“, sagt Schumann. So rückt auch bei internationalen Akteuren der
    deutsche Logistikinvestmentmarkt wieder stärker in den Fokus: Sie machten rund 67 Prozent der
    Käuferschaft aus, bei den Verkäufern sind sie zu 43 Prozent vertreten. Dementsprechend bauten sie per
    saldo ihren Immobilienbestand um 818 Millionen Euro auf.

    Die Spitzenrenditen bewegten sich auch im zweiten Quartal 2024 seitwärts und liegen bei 4,40 Prozent
    (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) bis 4,45 Prozent (Köln, Stuttgart). Damit sind sie seit
    dem Vorjahresquartal um 35 bis 40 Basispunkte gestiegen. Nach wie vor liegen die durchschnittlichen
    Spitzenrenditen der sieben Immobilienhochburgen für Logistik (4,41 Prozent) und Büros (4,36 Prozent) dicht
    beieinander. In Köln, Düsseldorf und Frankfurt konnten sich die Werte für Logistik jedoch unterhalb jenen von
    Büros bewegen.

    „Zurzeit können die Spitzenpreise noch nicht weiter anziehen, dafür müssten sich ein paar Dinge ändern“,
    erklärt Thoma. „Der Zins müsste etwas weiter nachgeben, hier sind alle Augen auf der EZB, den nächsten
    Zinsschritt umzusetzen. Zudem gibt es aktuell in anderen Assetklassen sowie außerhalb des
    Immobiliensektors noch ausreichend Anlagemöglichkeiten mit attraktiven Renditen und Investoren tun sich
    derzeit noch schwer, sich von ihren höheren Renditeanforderungen wieder zu verabschieden. Sobald mehr
    Kapital auf den Markt drängt und Verkäufer bereit sind, ihre Core-Produkte dem Markt wieder zuzuführen, werden auch die Spitzenpreise wieder anziehen. Dies können wir bereits bei kleinvolumigeren CoreImmobilien in den Prozessen beobachten. Darüber hinaus ist schon heute ein Anziehen der Core-plusRenditen zu beobachten. Bis zum Jahresende wird dann auch erwartet, dass sich die Nettospitzenrendite zu
    bewegen beginnt und auf 4,25 Prozent sinkt.“

    Kontakt: Dominic Thoma, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany
    Telefon: +49 (0) 89 290088 127
    E-Mail: dominic.thoma@jll.com

    Kontakt: Diana Schumann, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany
    Telefon: +49 (0) 211 13006 410
    E-Mail: diana.schumann@jll.com

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