Projektentwicklungen

    Neues Leben für alte Gießerei - Unternehmensgruppe Hagedorn entwickelt in Leipzig an der Merseburger Straße


    Neues Leben für alte Gießerei - Unternehmensgruppe Hagedorn entwickelt in Leipzig an der Merseburger Straße

    Leipzig blickt zurück auf eine lange Handels- und Industriegeschichte. Mit der Wende brach, wie in fast allen Regionen der ehemaligen DDR, nahezu die gesamte Industrie zusammen. Dank der guten Lage, einem dynamischen Frachtflughafen Leipzig/Halle und einer Vielzahl an jungen, qualifizierten Arbeitskräften entwickelte sich die Stadt jedoch zu einem wichtigen Logistikdrehkreuz im Herzen Europas. Die Hagedorn Unternehmensgruppe leistet einen wichtigen Beitrag, um die gewerbliche und industrielle Struktur in Leipzig zu stärken, indem sie neue Gewerbe- und Industrieflächen entwickelt.

    Pelz- und Textilindustrie, Verlage, Instrumenten-, aber auch Maschinenbau waren in Leipzig ansässig. Zu DDR-Zeiten wurden der Braunkohleabbau, die Energieerzeugung und die chemische Industrie südlich von Leipzig stark ausgebaut. Die Stadt beherbergte die Kombinate für Baumaschinen, für Tagebauausrüstungen, Krane und Förderanlagen und für Chemieanlagenbau. Auch der Gießereianlagenbau und Gusserzeugnisse waren »Made in Leipzig« – vor allem im Stadtteil Böhlitz-Ehrenweg, der als größte Industriegemeinde der DDR galt. Die dort ansässigen Gießereien prägten nicht nur das Stadtbild, sondern waren auch identitätsstiftend für die Menschen.
    Nach der Wende wurde alles anders. Die Blütezeit der Gießereien war vorüber. Einige Werke hielten sich zunächst. Noch bis September 2020 war bei der Halberg Guss in der Merseburger Straße das Klirren der Hämmer auf blankem Metall zu hören. Doch dann war Schluss. Die Insolvenz des 130 Jahre alten Traditionsunternehmens war unvermeidbar. Es folgte der Ausverkauf: Kernschießmaschinen, Arbeitsschutzhelme, Flachschleifmaschinen, alles wurde versteigert. Und dann lag sie da, die Industriebrache. Zeuge einer anderen Zeit – ein typisches Brownfield.
    Doch seit letztem Jahr heißt es aufbrechen. Denn Hagedorn hat die Fläche übernommen und gemeinsam mit der Stadt und seinem Projektpartner einen Plan für die Zukunft entwickelt. Auch der letzte Rest des alten Böhlitz-Ehrenwegs wird sich nun wandeln und den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft gerecht werden. Wo früher große Öfen hartes Metall einschmolzen, werden bald neue Flächen für Gewerbe und Industrie entstehen.

    Die Hagedorn Unternehmensgruppe hat die 150.000 Quadratmeter große Fläche im Februar 2022 aus der Insolvenz erworben und nutzt die gesamte Kompetenz ihrer Prozesskette. Von Abbruch, Altlastensanierung, Entsorgung und Stoffstrommanagement bis hin zum Tiefbau und der Revitalisierung sowie Entwicklung neuer Nutzungskonzepte deckt der Gütersloher Familienbetrieb alles ab und setzt die Entwicklung der Fläche damit aus dem eigenen Leistungsportfolio um. Ein weiteres Grundstück mit einem 160 Meter hohen Schornstein und einer Größe von rund 30.000 Quadratmetern liegt am nördlichen Rand des Grundstücks und wurde nach dem Ankauf der alten Gußwerke ebenfalls erworben.

    Die Liegenschaft im Süden des Industriegebiets ist der erste Baustein eines größeren städtebaulichen Aufwertungsprogramms, mit dem die Stadt Leipzig den Ortsteil im Westen der Stadt weiter modernisiert. Mit dem Niedergang der Industrie in den 1990er-Jahren wandelte sich die ehemals größte Industriegemeinde der DDR bereits zu einem attraktiven und lebenswerten Wohnbezirk. Nun liegt der Fokus auf der Sanierung der großen Industrieflächen im Süden des Ortsteils.

    „Dieses Grundstück mit seiner Größe und innerstädtischen Lage erworben zu haben und nun entwickeln zu dürfen, bietet die Möglichkeit, unsere besonderen Kompetenzen im Osten Deutschlands sichtbarer zu machen. Durch den Einsatz unserer gesamten Prozesskette können wir mit diesem Areal einen weiteren Baustein zur Neugestaltung des Stadtgebiets und zur Weiterentwicklung der Metropolregion beisteuern“, sagt Alexander Emde, Leiter der Projektentwickelung bei der Hagedorn Revital GmbH, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe.

    Im Sommer 2022 fanden die ersten Vorbereitungen für den Abbruch statt. In enger Abstimmung mit den lokalen Behörden wurden zunächst die ehemaligen Industriegebäude genaustens unter die Lupe genommen. Als alles gewissenhaft untersucht und festgehalten wurde, fand man für die gefundenen Tiere eine neue Heimat. Ein Biotop hat Hagedorn auf das angrenzende Grundstück umsiedeln können – und es dadurch gleich aufgewertet. „In Leipzig ist uns ein mustergültiger Umgang mit Flora und Fauna gelungen. Auch dank des hervorragenden und vertrauensvollen Zusammenspiels zwischen den Artenschutzgutachtern, der unteren Naturschutzbehörde und den Fachleuten von Hagedorn“, sagt Daniel Stoll, Projektmanager der Hagedorn Revital GmbH.
    Vor Beginn der Rückbauarbeiten erfolgte neben den Biotop- und Artenschutzbelangen die Wertstoffsicherung und Schadstoffsanierung. An den teilweise sehr hohen Bauten kamen Hubsteiger zum Einsatz, die in schwindelnden Höhen das verbaute Dämmmaterial entfernen. Mit speziellen Saugern wurden die beim Abbruch anfallenden Stäube und Sande aufgefangen und gesondert beseitigt. Erst dann konnte der eigentliche Abbruch beginnen. Mittlerweile sind die meisten Gebäude zurückgebaut. Im Herbst dieses Jahres soll der Rückbau abgeschlossen sein und Hagedorn übergibt die baureife Fläche an einen Investor.

    Über die Hagedorn Unternehmensgruppe
    Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist Deutschlands leistungsstärkster Rundum-Dienstleister in den Bereichen Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung. Die Prozesskette der Gruppe umfasst zudem die Sanierung von Altlasten, Recycling und das Stoffstrommanagement, die Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte. Seit dem Zusammenschluss mit der WASEL GmbH im Juli 2021 ergänzen Schwerlastlogistik und Kranservices das Portfolio. Das Familienunternehmen mit Barbara und Thomas Hagedorn an der Spitze, erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von über 328 Millionen Euro. Damit gehört der im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründete Betrieb mit seinen über 1700 Mitarbeitern zu den Top 4 der größten und erfolgreichsten Abbruchunternehmen der Welt. Neben dem Hauptsitz in Gütersloh ist Hagedorn heute mit zusätzlichen Standorten deutschlandweit aktiv.

    Ansprechpartnerin: Judith Roderfeld
    Telefon: +49 5241 50051 2748
    E-Mail: roderfeld@ug-hagedorn.de

    Dieses Projekt wird mit den folgenden Brownfield Partnern realisiert