FRANKFURT, 8. Januar 2024 – Auf fast allen Märkten Deutschlands sind die Spitzenmieten für Lager- und Logistikflächen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bei den untersuchten Flächen von mehr als 5.000 m² auf 19 betrachteten Märkten stellt Dortmund die einzige Ausnahme dar: Bereits im Vorjahr wurde dort ein erheblicher Anstieg der Spitzenmiete von 43 Prozent verzeichnet. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Spitzenmieten im vierten Quartal 2023 auf sechs Märkten verteuert. Wie deutlich sich das Mietpreisniveau insgesamt erhöht hat, zeigt der Blick auf den Zeitpunkt von vor fünf Jahren: Seitdem sind die Spitzenmieten zwischen 25 Prozent (Stuttgart) und 67 Prozent (Köln und Essen) gestiegen.
Weiterhin der teuerste Markt für Lager- und Logistikflächen in Deutschland ist München mit einer Spitzenmiete von 10,70 Euro/m² bei einem nur leichten Wachstum im Vorjahresvergleich von zwei Prozent. Mit großem Abstand folgen Düsseldorf mit 8,75 Euro/m² (plus 13 Prozent) sowie mit 8,50 Euro/m² Stuttgart (plus zwei Prozent) und Köln (plus 13 Prozent). Den größten Anstieg der Spitzenmiete im Jahresvergleich verzeichnet Duisburg mit 23 Prozent, während in Erfurt ein Wachstum von 16 Prozent ermittelt wurde. Neben Duisburg gehören mit Essen (15 Prozent), Düsseldorf und Köln (jeweils 13 Prozent) weitere Städte aus der Metropolregion Rhein-Ruhr zu jenen mit dem größten Anstieg.
„Die steigenden Spitzenmieten auf dem Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im Jahr 2023 von niedrigen Leerstandsquoten und einer das Angebot übersteigenden Nachfrage geprägt. Dass in manchen Regionen nur eine leichte Dynamik herrschte, ist auch auf das zu geringe Angebot in diesen Märkten zurückzuführen“, sagt Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency JLL Germany. „Die in der jüngeren Vergangenheit massiv gestiegenen Kosten sowie Risiken wurden auf die Miete umgelegt. Ein höherer Anteil an Built-to-suit-Entwicklungen im Vergleich zu spekulativen Entwicklungen schlug sich in tendenziell höheren Mieten nieder. Der Flächenmangel führte dazu, dass die Zahlungsbereitschaft jedoch durchaus vorhanden war, zumindest in jenen Branchen, die von der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage nicht oder nur im geringen Maße betroffen waren.“
Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet Berlin im vierten Quartal mit sieben Prozent auf 8,00 Euro/m² den stärksten Anstieg der Spitzenmiete. Nur unwesentlich niedriger lag das Wachstum mit sechs Prozent in Köln (8,50 Euro/m²) und Magdeburg (5,10 Euro/m²). Zu den sechs Märkten, die im vierten Quartal eine positive Dynamik zeigten, gehören zudem Erfurt (plus vier Prozent) sowie Duisburg und Hannover/Braunschweig mit jeweils drei Prozent. In den anderen 13 Regionen blieben die Spitzenmieten stabil. Insgesamt hat sich die Dynamik damit im Vergleich zum Vorquartal etwas verlangsamt.
„Besonders die Märkte in der Mitte und dem Osten Deutschlands zeigen zunehmend das Potenzial für weitere Vermietungen, da die Flächenverfügbarkeiten durch Projektentwicklungen und endende Mietverträge sowie nicht genutzte Flächen (Grey Space) steigen. Allerdings wird dort wie auch im Rest Deutschlands eine abnehmende Nachfrage wahrgenommen“, sagt Schekahn. „Dies könnte im Jahr 2024 zu stagnierenden oder aber gar leicht sinkenden Spitzenmieten führen.“
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