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    Interview mit Heiko M. Richter, Managing Director von Scannell Properties


    Unser Premiumpartner Scannell Properties ist eine private Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft, die sich auf maßgeschneiderte Entwicklungsprojekte in den USA, Kanada und Europa konzentriert. In den 29 Jahren seit Gründung des Unternehmens wurden 328 Projekte mit insgesamt mehr als 63 Millionen Quadratmeter entwickelt. Wir haben mit Managing Director Heiko M. Richter über sein neuestes Großprojekt gesprochen: der Revitalisierung eines ehemaligen Militärflugplatzes bei Würzburg.

    B24: Im vergangenen Jahr machte Scannell Properties mit dem ersten Deal in Deutschland Schlagzeilen: dem Kauf einer Brownfieldfläche in Kitzingen bei Würzburg, einem ehemaligen Militärareal. Was sind Ihre Planungen für diese Fläche und wie weit sind Sie mit dem Projekt fortgeschritten?

    Heiko M. Richter: Scannell Properties hat im Oktober 2019 in Kitzingen vier Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 147.000 qm erworben. Der Ankauf des ersten Grundstücks in Deutschlands war ein spannender Moment für das gesamte Unternehmen. Das Areal auf einem ehemaligen Militärgelände der US Army wurde seit 1910 als Flugplatz genutzt. Hier wollen wir in den nächsten beiden Jahren insgesamt 68.000 qm Nutzfläche entwickeln. Dabei realisieren wir auf dem ersten Grundstück im Süden des Parkgeländes eine flexibel nutzbare Gewerbeimmobilie mit zwei Brandabschnitten und einer Grundfläche von 16.500 qm. Der entsprechende Bauantrag wurde vor Kurzem genehmigt. Mit der Fertigstellung sowie dem Bezug der Immobilie rechnen wir spätestens im ersten Quartal 2021.

    B24: Bevor die Arbeiten beginnen können, müssen die Flächen sicher noch aufbereitet werden. Für welche Dienstleistungen suchen Sie noch Kooperationspartner oder Unternehmen?

    Heiko M. Richter: Neben der eigentlichen Bautätigkeit für das erste Gebäude werden in Kürze die Abbrucharbeiten auf weiteren Grundstücken beginnen. Eine Abbruchanzeige gemäß Bayerischer Bauordnung wurde längstens eingereicht. In dieser Hinsicht wurden wir proaktiv konkret und sind gut vorbereitet. Für alle Kundenanforderungen – vor allem im Hinblick auf die weiteren Flächen – sind wir nach allen Seiten gesprächsbereit und flexibel. Das Areal eignet sich für eine Vielzahl verschiedener Nutzungsarten. Je nach Bedarf werden wir weitere Partner in die Realisierung einbeziehen.

    B24: Entwickeln Sie Ihre Immobilien immer nach einem festen Schema oder besteht die Möglichkeit, individuelle Kundenwünsche zu berücksichtigen?

    Heiko M. Richter: Bei all unseren Projekten besteht stets die Möglichkeit einer individuellen Gestaltung. Ganz im Sinne unseres Credos setzen wir den Kundenwunsch in den Vordergrund und realisieren mit größtmöglicher Flexibilität alle Anforderungen auf allerbeste Weise. Auch beim Projekt Kitzingen sind die geplanten Hallenflächen unterschiedlich nutzbar und können in variablen Abschnitten zwischen 3.000 qm und 10.200 qm eingeteilt werden.
    Alle erforderlichen Hallenhöhen sind, bis zu einem gewissen Projektfortschritt, veränderbar. Somit könnte eine lichte Höhe je nach Bedarf unter 10 m z. B. für Crossdockanlagen oder sogar bis zu 20 m umgesetzt werden.
    In einem Bereich wäre sogar eine Gebäudehöhe von bis zu 42 m – also hochregallagertauglich – realisierbar. Unsere Grundstücke liegen in einem Industriegebiet (GI) mit 24-Stundennutzung und erlauben es, ausreichend große Verkehrsströme auch nachts für eine anspruchsvolle Umsetzung und industrielle Abfertigung abzuwickeln.

    B24: Mit welcher Strategie wollen Sie auf dem deutschen Markt agieren? Was kommt nach Kitzingen?

    Heiko M. Richter: Bei der Projektentwicklung legen wir einen besonderen Fokus auf die Suche nach geeigneten Flächen in logistischen Topregionen. Derzeit sind wir dabei, uns einige weitere Grundstücke zu sichern. Außerdem arbeiten wir daran, das Team weiter auszubauen.
    Und Kitzingen wird das Referenzprojekt: Das Grundstück liegt zentral zwischen den Wirtschaftsräumen Frankfurt und Nürnberg und verfügt über eine direkte Anbindung an die beiden deutschen Hauptachsen A3 und A7.
    Außerdem wollen wir beim Aspekt Nachhaltigkeit punkten. Auch hierfür sind am Standort Kitzingen konkrete Maßnahmen vorgesehen. So wollen wir bei der Energieversorgung auf Photovoltaiktechnik setzen und arbeiten an einem CO2-neutralen Heizungssystem.