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    Interview mit Dany Brodhag, Geschäftsführer von GSE Deutschland


    GSE Deutschland ist eine Tochter der französischen GSE Group. Die Gruppe ist in sieben Ländern vertreten. Mit 454 Mitarbeitern aus 19 Nationen wurden im vergangenen Jahr weltweit 70 Projekte realisiert und seit Gründung im Jahr 1976 mehr als 18 Millionen Quadratmeter Fläche bebaut.

    GSE gilt als Vorreiter für das Engineering außergewöhnlicher Immobilien. Mehrgeschossige Logistikzentren, Green Buildings, Revitalisierung von Brownfields: Die Mission von GSE liegt darin, Lösungen zu entwickeln, die zum Erfolgsbaustein für den Kunden und sein Geschäft werden. Als Generalübernehmer agiert GSE als neutraler Berater im Markt, der Kunden bereits in der Frühphase der Bedarfsermittlung und Entscheidungsfindung berät und begleitet. Wir haben mit Dany Brodhag, Geschäftsführer von GSE Deutschland, über die Vorteile zweigeschossiger Logistikzentren gesprochen.

    B24: Herr Brodhag, stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch bitte ganz kurz vor und sagen Sie etwas zu Ihren Tätigkeitsfeldern und Projektschwerpunkten.

    Dany Brodhag: GSE Deutschland ist eine 100prozentigeTochter der französischen GSE Group mit Hauptsitz in Avignon, die wiederum vor anderthalb Jahren von Goldbeck erworben wurde. Wir sind spezialisiert darauf, komplexe Logistik- und Industrieimmobilien zu entwickeln, sie technisch zu planen und zu realisieren sowie cross-border umzusetzen.

    B24: Wir sind hier auf einer ganz speziellen Brachfläche, auf der in Zukunft Logistik entstehen soll. Was ist das Besondere an diesem Brownfield? Welche Herausforderungen haben sich ergeben?

    Dany Brodhag: Aufgrund des Kaufpreises des Grundstücks war die größte Herausforderung, in der Entwicklung möglichst viel Fläche zu generieren. Das heißt: Wir haben hier 100.000 qm Grundstück als Ausgangssituation. Mit unserer zweigeschossigen Lösung – LKWs können problemlos auf die zweite Ebene fahren – haben wir es geschafft, insgesamt rund 123.000 qm Fläche zu generieren. Damit ist die Flächeneffizienz etwa doppelt so hoch wie bei einstöckiger Bauweise.

    B24: Ein Brownfield entwickelt sich selten allein und besser gemeinsam. Können Sie einige wichtige beteiligte Akteure nennen?

    Dany Brodhag: An dieser Stelle möchte ich auf jeden Fall Projektentwickler FourParx erwähnen sowie AEW als Endinvestor. Wir drei waren von Anfang an bei diesem Projekt dabei und haben zusammen die Lösung technisch entwickelt. Von Handwerksseite ist an dieser Stelle die Firma Rekers zu nennen, die die Betonfertigteile liefert sowie das Unternehmen Hagedorn, das für den Tiefbau und Kanalbau verantwortlich ist. Und natürlich die Stadt Hamburg als Stakeholder, die von Anfang an frühzeitig in die gesamte Entwicklung eingebunden war. Ohne das frühe Zusammenspiel aller Beteiligten ist die erfolgreiche Entwicklung eines Brownfields extrem schwierig.

    B24: Sind Projekte wie dieses auch an anderen Standorten in Deutschland denkbar?

    Dany Brodhag: Ja, wir sind fest davon überzeugt, dass die zweigeschossige Logistikimmobilie von GSE definitiv ein guter Lösungsansatz ist, insbesondere wenn die Flächenversiegelung in Deutschland noch weiter begrenzt wird.

    B24: Prüfen Sie derzeit an anderen Standorten auch solche Lösungen?

    Dany Brodhag: Zurzeit sind wir an drei Standorten in Deutschland in der Vorprüfung. Sprich: Es geht um technische Machbarkeit und Baurecht. Und zwar in zwei großen Städten in NRW und einmal in Bayern.