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    Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen legte 2021 nach mehreren Jahren erstmals wieder zu


    Düsseldorf – 19. Januar 2022 – Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen erreichte 2021 einen Flächenumsatz von 1,83 Millionen Quadratmetern. Verglichen mit 2020 ist das ein Anstieg um 32 Prozent. Dabei konnten Eigennutzer ihren Anteil am Flächenumsatz um 13 Prozentpunkte auf 35 Prozent steigern. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

    „Nach einem kontinuierlichen Absinken des Flächenumsatzes am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt von Nordrhein-Westfalen hat die Dynamik 2021 erstmals seit 2016 wieder deutlich zugenommen“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics und und Teamleiter für das Marktgebiet Nordrhein-Westfalen bei CBRE in Deutschland. Entsprechend lag der Flächenumsatz auch 41 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Zudem stieg der Flächenumsatz 2021 von Quartal zu Quartal immer stärker. „Anders als viele andere wichtige Märkte findet die Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen in Nordrhein-Westfalen noch ein entsprechendes Angebot an Bestandsflächen und entwickelbaren Grundstücken – speziell Brownfields. Zudem gibt es hier aufgrund vorhandener Arbeitskräftereserven auch vielerorts Möglichkeiten zum Gewinnen von Mitarbeitern, was besonders für die personalintensiven Onlinehändler ein entscheidendes Argument ist“, erklärt Koepke. 2021 hatten Neubauten einen Anteil von 67 Prozentpunkten am Flächenumsatz – und auch alle fünf größten Abschlüsse entfielen auf Neubauten.

    Hohe Marktdynamik sorgt für kräftiges Mietpreiswachstum
    Stärkste Logistikregion Nordrhein-Westfalens war das Ruhrgebiet mit einem Flächenumsatz von rund 590.000 Quadratmetern – ein Wachstum um zwei Prozent und einem Anteil am Gesamtumsatz von 32 Prozent nach 42 Prozent im Jahr zuvor. Damit ist die Logistikregion des Ruhrgebiets bezogen auf den Flächenumsatz 2021 jedoch nicht mehr die umsatzstärkste Region Deutschlands, da die Logistikcluster Rhein-Main, Hamburg und Berlin im vergangenen Jahr größere Aktivitäten verbuchten. Dynamisch waren die anderen Logistikcluster in Nordrhein-Westfalen: In Düsseldorf legte der Flächenumsatz um 105 Prozent auf 340.000 Quadratmeter zu – anteilig ein Plus um sieben Prozentpunkte auf 19 Prozent. Die Regionen Köln und Mönchengladbach stiegen jeweils um 50 Prozent auf 256.000 Quadratmeter beziehungsweise auf 56.000 Quadratmeter. „In vielen Teilmärkten von Nordrhein-Westfalen sahen wir 2021 einen deutlichen Anstieg der Mieten und der Grundstückspreise“, sagt Koepke. So stieg die Spitzenmiete in Düsseldorf um sieben Prozent auf 6,50 Euro pro Quadratmeter. Nach einem Anstieg um zwölf Prozent erreichte die Spitzenmiete in der Region Köln das gleiche Niveau. Im Ruhrgebiet lag die Spitzenmiete bei 6,00 Euro (plus neun Prozent) und in der Region Mönchengladbach bei 5,50 Euro (plus 15 Prozent).

    Der Flächenumsatz war über alle Größenklassen hinweg sehr ausgeglichen. Sowohl 5.000 bis 9.999 Quadratmeter als auch 10.000 bis 19.999 Quadratmeter, 20.000 bis 49.999 Quadratmeter und 50.000 bis 99.999 Quadratmeter verzeichneten einen Flächenumsatz von jeweils 400.000 bis 500.000 Quadratmeter. Im Hinblick auf die Branchenverteilung bezogen auf den Gesamtflächenumsatz inklusive Eigennutzungen gab es hingegen deutliche Unterschiede. So stieg die von Handelsunternehmen aufgenommene Fläche um 54 Prozent auf 793.000 Quadratmeter, was einem Marktanteil von 43 Prozent entspricht. Logistiker legten um 25 Prozent auf 641.000 Quadratmeter zu (35 Prozent Marktanteil) und Produktionsunternehmen immerhin noch um neun Prozent auf 237.000 Quadratmeter (13 Prozent Marktanteil).

    Ausblick auf 2022
    „Wie auch in anderen stark nachgefragten Regionen wird 2022 die Nachfrage auf ein knappes Angebot an Bestands- beziehungsweise baubaren Projekten treffen, so dass sich nicht jedes größere Flächengesuch umsetzen lässt. Es wird drauf ankommen wie schnell Brownfields reaktiviert werden können, da das Angebot an neuen Gewerbegebieten (Greenfields) überschaubar bleiben wird, denn gerade in Nordrhein-Westfahlen sollten eher Konversionsflächen für die Neubebauung zur Verfügung stehen“, sagt Koepke.

    Weitere Informationen zu CBRE:
    CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2020. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern bietet das Unternehmen ihren vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.

    Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de

    Ansprechpartner
    Rainer Koepke
    CBRE GmbH
    Head of Industrial & Logistics Germany
    +49 69 17 00 77 671
    rainer.koepke@cbre.com

    Dr. Jan Linsin
    CBRE GmbH
    Head of Research Germany
    +49 69 17 00 77 404
    Jan.linsin@cbre.com

    Daniel Hosie
    PB3C GmbH
    +49 40 540 908 420
    cbre@pb3c.com