Expertenblog

    Die Sieger der B24 Brownfield Awards 2020: Stadt Köln und Landmarken AG. Sonderpreis für FOUR PARX


    Auszeichnungen für die verantwortungsbewusste Revitalisierung von Brachflächen.

    Zum zweiten Mal hat Brownfield24 die Branche dazu aufgerufen, sich mit anspruchsvollen Brownfield-Entwicklungen und aufsehenerregenden Nachnutzungen für den Brownfield Award 2020 zu bewerben. Insgesamt reichten Städte, Kommunen, Investoren, Entwickler und Bauherren 30 Projekte ein, die sich der verantwortungsbewussten Revitalisierung von Brachflächen widmen. Am 7. Oktober 2020 war es endlich soweit: Die Sieger konnten auf der Brownfield & Partner Convention in Bochum ihre Trophäen in Empfang nehmen.

    Hohe Bandbreite der Projekte
    Die Fachjury – bestehend aus Dr. Roland Arnz (AAV), Kay Bandermann (WDR), Prof. Dr. Rolf Heyer (Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum), Sun Jensch (ZIA), Klaus Müller (Architekt), Uwe Veres-Homm (Fraunhofer), Prof. Dr. Marco Wölfle (CRES) und Michael Zirbel (Fachbereichsleiter Stadtplanung a.D.) – war von der Bandbreite der eingereichten Projekte beeindruckt. Von der klassischen Bestandsrevitalisierung bis zur Umwandlung hochbelasteter Brownfields war alles dabei.

    Vom Gummiwerk zum nachhaltigen Wohnquartier
    In der Kategorie »Bestes kommunales Projekt« wurde die Stadt Köln für ihr Clouth Quartier ausgezeichnet. Auf dem 14,5 ha großen, innenstadtnahen Gelände der ehemaligen Clouth Gummiwerke entstand ein sozial nachhaltiges Wohnquartier für 3.000 Menschen. Mit rund 35 Millionen Euro Aufbereitungskosten wurde die Fläche zu 100 % entsiegelt, saniert und nutzbar gemacht.

    Platz 2 belegte die Stadt Bremerhaven. In zwei Jahrzehnten Entwicklungszeit ist mit »Havenwelten« ein innovatives und nachhaltiges Quartier auf einer alten Hafenfläche entstanden. Bronze gewann die Stadt Hamburg, die zusammen mit der IBA Hamburg GmbH auf 54 Hektar einer ehemaligen Kaserne das ganzheitliche Wohn- und Arbeitsquartier »Fischbeker Heidbrook« errichtete.

    Kosteneinsparung durch Einzelvergabe
    Das Rennen in der Kategorie »Bestes privatwirtschaftliches Projekt« machte das Aachener Team der Landmarken AG mit ihrem Projekt »Guter Freund«. Auf einem 1,5 ha großen, ehemaligen Militärgrundstück entstand das größte öffentlich geförderte Wohnquartier Nordrhein-Westfalens. Hier wurde kein Generalunternehmer beauftragt, sondern im Einzelvergabeverfahren gearbeitet. Die daraus folgenden Kosteneinsparungen kamen dem Kernziel des Projekts, der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, zugute. Den Sonderpreis für »Innovative Konzepte« erhielt FOUR PARX mit dem Projekt MACH2 in Hamburg. Die Logistikfläche über zwei Etagen mit eingehängten Parkdecks ist einzigartig in Deutschland und beweist eindrucksvoll, wie man gerade in Ballungsräumen mit innovativen Ideen Flächen einsparen kann.

    Den zweiten Platz sicherte sich das Team von Aurelis Real Estate GmbH, das die Brachfläche am Hannoveraner Hauptgüterbahnhof in ein anziehendes Quartier mit Gewebeansiedlungen der unterschiedlichsten Bereiche verwandelte. Platz 3 ging an die Architektengemeinschaft von weinbrenner.single.arabzadeh. für ihr Projekt »Leben am See« in Kressbronn am Bodensee.

    Mut zu anspruchsvollen Flächen
    Mit der Vergabe der Awards ist es Brownfield24 einmal mehr gelungen, das Thema Brownfield ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Egal ob kommunal oder privatwirtschaftlich – das Wissen um die Existenz solcher Projekte macht der gesamten Branche Mut, sich verstärkt mit herausfordernden Flächen zu beschäftigen. Denn die Flächen in Deutschland sind nicht so knapp wie gefühlt. Es sind genug anspruchsvolle Flächen auf dem Markt, die auf engagierte Revitalisierer warten.